ToniWilhelm EM2015 0045m 100WYC-Surfer kommt dritter Olympia-Teilnahme näher

Mondello – Auf Rang neun gesurft ist Toni Wilhelm vom Württembergischen Yacht-Club bei der Europameisterschaft der RS:X-Surfer. In der rein europäischen Wertung erreichte er Rang acht. Mit dem Ergebnis ist Wilhelm dem Olympia-Ticket für Rio wieder ein Stück näher gekommen.

 100 Teilnehmer waren bei der Regatta im sizilianischen Mondello am Start. In der Bucht unterhalb eines Felsens herrschten „unheimlich schwierige Bedingungen", berichtete Toni Wilhelm. Vor allem leichter Wind – mit vielen Drehern – dominierte in der letzten Juni-Woche. Inklusive Medal-Race kamen nur neun Wettfahrten zusammen – für die Surfer recht wenig. „Ich bin gut reingekommen in die EM", erläutert der 32-Jährige den Verlauf. Nach vier Qualifikationsrennen (3-5-11-6) lag er auf Platz vier, verlor mit dem ersten Lauf (5. Platz) in der Gold-Fleet nur einen Platz. Fünf gute Ergebnisse bei sehr leichten Winden – das war nicht immer Wilhelms Stärke: „Ich bin sehr glücklich mit dieser Entwicklung." Am vorletzten Tag wurden dann noch einmal drei Rennen gesurft. „Den ersten Lauf habe ich in den Sand gesetzt. Das kann mal passieren", so Wilhelm über einen 17. Platz, den er aber streichen konnte. Im nächsten Lauf kam er als Neunter ins Ziel, im dritten Rennen dann als Elfter. „Da habe ich einen taktischen Fehler gemacht, der mich sechs Plätze gekostet hat – und damit eine Top-Fünf-Platzierung", hadert Toni Wilhelm, der mit dem vom WYC finanzierten Surfbrett namens „In Raclette we trust" in Sizilien war, ein wenig mit diesem Tag.

Im doppelt gewerteten Medal-Race der besten zehn Surfer kam er auf Rang sieben – was ihn noch einmal zwei Plätze kostete. Denn alle Surfer hinter ihm kamen auf den Plätzen eins bis drei ins Ziel – und zogen so bei einem engen Punktestand an dem WYC-Surfer vorbei. So rutschte er im Endergebnis auf Rang neun zurück. „Das ist nicht tragisch, das war kein Ziel-Wettkampf", reiste er dennoch mit einem positiven Gefühl vom Wettkampf ab. Europameister wurde der Pole Pawel Tarnowski (33 P.) vor Olympiasieger Dorian van Rijsselberge (Holland, 41 P.) und dem Franzosen Louis Giard (43 P.).

„Es war taktisch sehr anspruchsvoll – aber ein gutes Training für Rio", blickt Toni Wilhelm voraus. „Ich bin auf einem aufsteigenden Weg. Es läuft auf dem Wasser, ich bin in der Weltspitze drin", fasst der Olympia-Vierte von 2012 zusammen. „Was nervt, sind die kleinen Fehler. Die konnte ich noch nicht abstellen."

Nächste Events: Pre-Olympics in Rio und WM 2015 im Oman

Der Deutsche Segler-Verband hat drei Regatten für die Surfer als Olympia-Qualifikation festgelegt: den World-Cup im April in Hyères (wo Wilhelm Sechster wurde), die EM und die WM im Oktober im Oman. In der Addition dieser drei Regatten muss Wilhelm in den besten zehn Nationen sein. Zweimal hat er das schon geschafft – und kann sich damit in Ruhe weiter vorbereiten. Athletik-Training zuhause in Lausanne steht in den kommenden Wochen an, dann geht es in der zweiten Juli-Hälfte nach Brasilien, wo ab dem 15. August der Test-Event für Olympia in Rio stattfindet.

vg

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