Conrad Rebholz und Yannick Hafner gewinnen mit Karol Jablonski das Match Race Germany
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Das 19. Match Race Germany in Langenargen hat der Pole Karol Jablonski (54) mit einer jungen deutschen Crew vom Bodensee – Conrad Rebholz und Yannick Hafner (beide vom Württembergischen YC) sowie Adrian Bleninger und Michael Seifarth vom ausrichtenden Yacht Club Langenargen – gewonnen. Der frühere America's-Cup-Steuermann setzte sich mit 3:0 im Finale gegen den 26-jährigen Franzosen Maxime Mesnil durch.
Schon die Vorrunde, in der jedes der zwölf Teams aus acht Nationen einmal gegen jedes andere segelte, gewann Jablonskis Team mit acht Siegen. Eine glatte Serie ohne Niederlage folgte. 3:0 gewann er gegen den Slowenen Bojan Rajar im Viertelfinale, ebenso 3:0 im Halbfinale gegen Rhimbault. Jablonski gewann das Match Race Germany im fünften Anlauf. Deutsche Segler (Markus Wieser mit Schümanns Olympia-Vorschotern Gunnar Bahr und Ingo Borkowski) waren beim Matchrace in Langenargen zuletzt 2001 erfolgreich.
Spannende Wettfahrten erlebten Tausende von Zuschauern in den Uferanlagen von Langenargen, darunter auch eine kleine Fan-Delegation des WYC. Das erste Rennen gewann Jablonski souverän. Dramatisch war der zweite Lauf. Schon in einer extrem umkämpften Vorstartphase gelang es Jablonski, den Gegner zu einem Regelverstoß zu provozieren. Mesnil kollidierte krachend mit dem von Lee kommenden Boot von Jablonski und wurde prompt von den Schiedsrichtern mit einem Strafkringel bedacht. Sicher in Führung liegend kam Jablonski kurz nach der Luvmarke aber der Spinnaker wieder herunter. Der Schäkel am Fall war offenbar gebrochen. „Wir sind keine solchen Amateure, dass wir den Schäkel nicht vorher kontrolliert hätten", so der Pole. Das 120 qm große Segel fiel ins Wasser. Schnell zogen die Segler den Spinnaker wieder aus dem See, schlugen ein neues Fall an und setzten das Segel erneut. Der Vorsprung wurde verteidigt und Jablonski holte den zweiten Punkt. „Es ist wichtig, dass Probleme sehr schnell gelöst werden", so der auf Perfektionismus bedachte Skipper stolz auf seine Crew, dass dieses Malheur, sonst ein vernichtendes Moment, routiniert gelöst worden war.
Im dritten Rennen lag dann schon kurz nach dem Start Mesnil in Führung. „Irgendwann muss man sich entscheiden, ob man den Gegner weiter kontrolliert oder einen guten Start fährt", so Jablonski über den letzten Start im Finale. Denn Jablonski war etwas früh dran und ließ so eine Lücke für den Gegner, der diese prompt nutzte, mit minimalem Vorteil ins Rennen ging und die erste Wendemarke auch mit knappem Vorsprung erreichte. Auf der zweiten Kreuzstrecke kam es zu einem Wendeduell der beiden Gegner. „Wir haben gezeigt, dass wir auch von hinten Druck machen können", grinste Jablonski später – denn er hatte die rechte, bessere Seite erobern können und kam mit Backbordschoten an die zweite Luvmarke. Mesnil musste warten, bis Jablonski gerundet hatte – und der ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. Das polnisch-württembergische Team holte mit dem dritten Punkt auch den Gesamtsieg im Matchrace Germany.
„Ich bin sehr zufrieden mit meinem Team", so Jablonksi über seine Crew. Conrad Rebholz und Yannick Hafner sowie Adrian Bleninger und Michael Seifarth segelten am Mittwoch im Training vor dem Match Race zum ersten Mal mit dem polnischen Skipper. „Ich habe einen Plan und versuche das auch der Mannschaft zu vermitteln", erklärte der. „Die Jungs müssen meine Gedanken dann auch fahren." Das hat dann auch perfekt funktioniert.
Volker Göbner