Segel-Nachwuchs eilt von einer Top-Regatta zur nächsten
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WYC-Jugend unterwegs: Viele junge Leute hat der WYC in den Reihen seiner aktiven Segler – und so manche gehören bei großen Regatten bis hin zu Weltmeisterschaften zu den jüngsten der jeweiligen Teilnehmerfelder. Seit Ferienbeginn sind sie in ganz Europa unterwegs, sammeln Erfahrung – und auch manch schönen Erfolg, vor allem aber viele persönliche Bestleistungen.
Im Laser mit dem großen Standard-Rigg, der zahlenmäßig größten olympischen Klasse, segelt Michael Linder. Der 17-Jährige ist gerade bei der Junioren-Europameisterschaft in Murcia (Spanien), die am 28. August beginnt. Bei der Junioren-WM (U21) Mitte August kam er unter 155 Teilnehmern auf den 58. Platz. In der U19-Wertung wurde er sogar Zwölfter von 55 Jungs in dieser Altersklasse. „Das ist schon eine Super-Leistung. Michael ist sehr früh in den Standard umgestiegen“, ordnet WYC-Jugendleiterin Anja Zartl die Leistung Linders ein.
Unmittelbar vor den Standards segelten die Laser 4.7 (mit dem kleinsten Rigg) ihre Junioren-Weltmeisterschaften auf dem gleichen Revier aus. Ein paar Tage vorher war Leon Zartl schon in Holland, um für die JWM zu trainieren – bei dem dort üblichen starken Wind (Windstärke fünf und mehr). Doch die JWM begann bei moderaten zwei bis drei Windstärken. Der 15-Jährige verpasste knapp die Qualifikation für die Silber-Flotte. In der Bronze-Flotte kam er dann auf einen guten zweiten Platz. Insgesamt landete er damit auf Rang 131 bei 257 Teilnehmern aus 35 Nationen. In der U16-Wertung kam er insgesamt auf Rang 54 (von 116 Jungs in dieser Altersgruppe, drittbester Deutscher).
Auch Leons jüngere Schwester Amelie (13 Jahre) segelte bei der JWM im Laser 4.7. Nach der Karriere im Optimist und 420er war es erst ihre sechste Regatta im Laser, sie war das jüngste Mädchen. Da war die Teilnahme, selbst mit einem Ergebnis in den hinteren Rängen, schon ein Erfolg für sich und brachte viel Erfahrung.
Ein Jahr segeln nunmehr Leon Severens und Julius Schultheiss in der Skiff-Jolle 29er, der kleinen Ausgabe des olympischen 49ers. Auch sie wagten sich an ihre erste Weltmeisterschaft, Mitte August in Pwllheli (Wales). „Sie segelten voriges Jahr schon zusammen im 420er, doch da fehlte irgendwie der Drive“, blickt Jugendleiterin Zartl zurück. Erst auf Vermittlung des neuen Bundesnachwuchstrainers Marc Schulz vom im Stützpunkt in Seemoos versuchten sich die beiden inzwischen 17-Jährigen in der ebenso kippeligen wie schnellen Jolle mit Gennaker und Trapez. „Sie verbringen jede freie Stunde in Seemoos, im Kraftraum oder auf dem Wasser“, beschreibt Zartl den neuen Elan. Lohn der Schinderei: Sie segelten bei der WM in die erste Hälfte von 193 Mannschaften. „Auf Platz 95 in diesem Feld der besten Teams der Welt können wir stolz sein, vor allem, wenn man bedenkt, wie kurz wir erst 29er segeln“, freuen sich auch die beiden Nachwuchssegler. Sie hatten sich unmittelbar vor der WM mit der britischen Meisterschaft auf diesem Revier vorbereitet – bei viel Wind. Solange es richtig wehte, waren die beiden bei der WM auch voll dabei. Die Wettfahrten mit sehr leichten Winden, wie auf dem heimischen Bodensee, lagen ihnen dann eher nicht mehr.
Bereits in der olympischen Zweimannklasse 470er segeln Simon Diesch und Patrick Aggeler (Mitglieder der Nationalmannschaft wie auch Leon Zartl). die beiden 21-Jährigen kamen bei der 470er JEM in Bourgas/Bulgarien auf Platz neun. Auf dem Schwarzen Meer fanden die beiden 21-Jährigen schnell in den Wettkampf hinein. „Wir konnten uns über die Qualifikationsläufe immer weiter steigern und gewannen sogar das fünfte und letzte Qualifikationsrennen“, fasst Simon Diesch zusammen. Als Zehnte gingen sie in die Finalwettfahrten. Mit einem starken Endspurt am vorletzten Tag qualifizierten sie sich sogar für das Medal Race. „Das war für uns enorm wichtig war! Wir sind wieder in den Top Ten von Europa angekommen“, freute sich Steuermann Diesch. Mit einem starken fünften Platz in diesem Feld setzten sie ein Ausrufezeichen, auch wenn sich damit am neunten Platz im Endergebnis nichts mehr änderte.
Leon Severens (links) und Julius Schultheiss vom WYC haben es im 29er nach einem Jahr bereits ins Mittelfeld der 193 Mannschaften bei der Weltmeisterschaft in Pwllheli (Wales) geschafft.
Foto: M. Schulz
Leon Zartl (15 Jahre, WYC) segelte im Laser 4.7 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in der U16-Wertung mit Platz 54 in die erste Hälfte dieser Altersgruppe.
Foto: WYC