Bericht EM-WM Quali-Finale der 420er in Travemünde
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Finale der 420er - Kampf um die WM- und EM-Plätze - Pech und Glück liegen eng zusammen
Auf dem Weg nach Travemünde wollten meine Eltern unbedingt einen Abstecher an den Laacher
See in die Eifel machen. An diesem See befindet sich das bekannte Kloster Maria Laach mit seiner
sehenswerten, romantischen Klosterkirche. Die Eltern hatten ihre Beschäftigung, wir waren nicht
allzu gut motiviert, an der dort stattfindenden Regatta Eifel Cup vom Segelclub Mayen teilzunehmen.
Aber was tut man nicht alles ....
Überraschender Weise fanden wir auf dem fast runden Kratersee mit einem Durchmesser von
ungefähr 2,5 km einen schönen Wind mit der Windstärke 3 an beiden Regattatagen vor. Bereits am
ersten Regattatag konnten wir durch 3 erste Laufsiege den 1. Platz unter 17 gestarteten Booten klar
machen. Am zweiten Regattatag waren wir wieder weit in Führung und aus unerklärlichen Gründen
riss uns der Spinnaker auch ein Holzteil unter einer Klemme brach. Dies war psychologisch
keine gute Voraussetzung für beste Leistungen im Finale in Travemünde. Hatten wir uns doch
vorgenommen, mit entsprechenden Leistungen und ein bisschen Glück ein WM-Ticket zu ergattern.
Auf der Regatta am Laacher See erhielten wir 3 x 120 Punkte. Somit können wir mit dieser
Platzierung den 14. Platz in der deutschen 420er Jugend Rangliste belegen.
Der Weg vom Laacher See führte uns über die Bootswerft Ziegelmeier in Hamburg. Dort konnte
kurzfristig das kaputte Holzteil erneuert werden.
Vor dem Finale in Travemünde fand ein dreitägiges Training bei Roman Schütt statt. Die
Wetterverhältnisse waren bestens. Sonne, blauer Himmel, gute Temperaturen und ein schöner
Nord-Ost Wind. Doch am dritten Tag des Trainings mussten wir vorzeitig das Training abbrechen. Wir
konnten es nicht glauben - wieder wurde ein Spi zerrissen, obwohl alles an der Saling, die
Splintringe etc. ganz sorgfältig abgeklebt waren.
Zum Glück war der Bootsservice Gerd Eiermann vor Ort. Er hatte noch einen Olimpic Spi und
wir konnten kurzer Hand mit dem neuen Spi, der schnell eingemalten Segelnummer noch
zur Vermessung. Wir haben den Spi an Land hochgezogen, um ihn ein bisschen „einzublasen".
Am nächsten Tag begann das Finale um die WM und die EM Plätze. Nach den ersten beiden
Läufen lagen wir noch gut im Rennen. Doch im dritten Lauf riss uns an Platz 2 liegend wieder der
nagelneue Spi und wir konnten uns unter den 40 Seglern immerhin noch mit einem 35. Platz in das
Ziel retten. Kann man so viel Pech haben? Der Bann war somit gebrochen, die Seifenblase
geplatzt. Das Ziel WM schien in weiter Ferne zu sein. Die Motivation EM war nicht mehr so groß,
da ich zu dieser Zeit mit meinen Schulfreunden bereits einen Rucksackurlaub durch Schweden
gebucht habe.
Die beiden darauf folgenden Tage konnten wir dann mit einem ausgelutschtem uralt Spi segeln, der
wohl aussieht wie ein Putzlappen, aber immerhin nicht zerriss. Am Ende haben wir den 24. Platz
erreicht. Wir werden im 420er bleiben und versuchen, das in 2008 gesteckte Ziel in 2009 zu
erreichen.
Ganz besonders möchte ich erwähnen, dass insgesamt die Leistungen des BW Teams, Steffen und
Sven Hessberger, Freddy Schaal und Felix Diesch, Sophia Diesch und Mele Bentele, Yannick Hafner
und Fabi Schöberl sehr gut waren. Die Sensation hatten die Hessbergers geschafft. Gerade in das
Finale reingerutscht, konnten Sie mit sehr guten Leistungen ein EM Ticket nach Zadar erringen -
herzlichen Glückwunsch von uns allen. Pech hatte dagegen auch Sophia mit Mele, die punktgleich
mit einer Mannschaft aus Bayern absolut knapp die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Athen
verpassten. Ganz toll war die Segelleistung von Freddy und Felix, die am letzten Segeltag bei
Windstärke 5 und 2 Meter hohen Wellen den „Experten" noch einmal beweisen konnten, dass sie mit
dem 5., 1. und 2. Platz in den drei Läufen zur Segelspitze im 420er in Deutschland gehören. Auch
sie hatten Pech am zweiten Segeltag. Hatte Felix doch den Haken aus dem Trapez herausgerissen und
die Beiden mussten auch vorzeitig den dritten Lauf beenden.
Wir sind ein gut funktionierendes und motiviertes BW Team!
Euer Dennis Mehlig mit meinem Bruder Kevin