Wind mit zwei bis drei Beaufort ermöglichten bei der Landesjugendmeisterschaft Baden-Württemberg am Freitag vier Wettfahrten in allen fünf Klassen. Bei bedecktem Himmel und Temperaturen von nur noch 16 Grad waren die fast 100 Jugendlichen schon um 14 Uhr wieder an Land. In den Zwischenständen ist bei Halbzeit so mancher Führungswechsel zu registrieren.
Bei den Optimisten der jüngsten Segler liegt nun Tim Krause (DTYC Tutzing) an der Spitze. Mit den Plätzen 3-1-2-10 eroberte er die Führung vor Sophie Schneider (WYC), die nur zwei Punkte zurückliegt. Dritter ist Riccardo Honold (BYC Überlingen). Die 28 Teilnehmer haben insgesamt sechs der ausgeschriebenen zwölf Wettfahrten gesegelt. Der am ersten Tag führende Moritz Hamm (Chiemsee YC) liegt nach zwei mittelmäßigen Ergebnissen und einem Frühstart nur noch auf Rang zehn.
„Ich war schon drei Mal hier in Seemoos, kenne das Gebiet also schon ein bisschen“, sagte der bei den „Optis“ führende Tim Krause. „Heute war es schwierig, böig und drehend, eben ablandiger Wind. Aber die Winddreher hatte einen bestimmten Rhythmus und wenn man den gefunden hatte, konnte man gut segeln“, so der Zwölfjährige vom Starnberger See. Seine Strategie für den Samstag: „Mal gucken wie der Wind wird. Der kommt nicht immer so wie angesagt!“
Im Laser Radial hat Oliver Sanders von der SSG Rottachsee (bei Kempten) seine Führung mit den Plätzen 1-2-5-3 verteidigen können. Auf Rang zwei verbessert hat sich Katharina Schoch (Stuttgarter SC), die die Serie 6-3-1-5 segelte. Patrick Keck (YC Meersburg) rangiert an dritter Stelle.
Bei den Laser 4.7 konnte Sebastian Höke vom Schluchsee seine Führung souverän ausbauen.
Mit den Plätzen 4-5-1-1 hat er nun neun Punkte Vorsprung vor Max Gasser (heute 6-1-Frühstart-7) aus Wäschbruck. Die beste Tagesserie segelte Luis Böhm (DTYC Tutzing), der sich mit 1-4-3-2 auf Rang drei verbesserte.
Bei den Lasern waren am Freitag vereinzelte Kenterungen zu beobachten. Doch bis auf eine Teilnehmerin konnten alle ihre Jolle selbst wieder aufstellen und weiter segeln.
Im 420er eroberten Julius Osner und Moritz Stemmler (Lindauer SC) mit der Serie 3-4-1-1 die Führung vor den punktgleichen Timo Dähn und Nick Schuler (SMC Überlingen, 1-1-2-3). Die am ersten Tag noch führenden Paula Fasterling und Miriam Scheffold vom mitveranstaltenden WV Fischbach sind mit 4-3-3-2 auf Rang drei zurückgefallen.
In der Europe hat Elina Schiebach vom Nürnberger YC Noris mit der Superserie 1-2-1-1 ihre Führung klar verteidigt. Marc Müller (YC Immenstaad) liegt nun auf Rang zwei vor seiner Clubkameradin Ella Spannagel.
Nachdem die 420er und Europes am Donnerstag die Bahn mit dem schlechtesten Wind hatten, wurden am Freitag dort wie überall vier Läufe gesegelt. Mit fünf Wettfahrten insgesamt haben sie noch Aufholbedarf.
„Es war ein guter Nordost, der dreht halt hier immer. Aber wir sind heute voll im Plan“, resümierte Landesjugendobmann Fabian Bach bereits am Nachmittag. Für den Abend - beim gemeinsamen Spätzle-Essen – war noch eine Informationsrunde „Frag doch mal die Jury“ vorgesehen. Zwölf Schiedsrichter, die Mehrzahl davon nur wenig älter als die Teilnehmer, sind bei der LJM dabei und achten auf die Einhaltung der Regeln. Morgens wird mit ihnen immer ein Briefing mit vertiefter Besprechung typischer Situationen abgehalten. „Das gibt es sonst nur bei der Kieler Woche“, so Fabian Bach stolz.
Für den Samstag ist der Start wieder für zehn Uhr vorgesehen. „Die Windvorhersage ist nicht so prickelnd. Aber das weiß man an dem See hier nie“, so Bach.
Fotos: Volker Göbner