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Vom 3. bis zum 7. Oktober wird der Württembergische Yacht-Club (WYC) die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) der J70-Klasse ausrichten. 52 zumeist vierköpfige Mannschaften aus vier Nationen werden in Friedrichshafen erwartet.

Die erste Wettfahrten soll am Donnerstag, 4. Oktober, um 11 Uhr gestartet werden; am Tag vorher beginnt die Registrierung und Kontrollvermessung. Wettfahrtleiter ist Conrad Rebholz vom WYC. Auf die Einhaltung der Regeln wird eine Jury achten, die Timo Haß vom Starnberger See leitet. Maximal elf Rennen sind geplant, das letzte kann am Sonntag, 7. Oktober, nicht später als um 12.30 Uhr gestartet werden.

Die J70 wird auch in der Bundesliga gesegelt. Von daher gehören die in der Liga gut positionierten Teams sicher zu den Favoriten bei der IDM. Viele hoch gehandelte Teams kommen aus Berlin oder Hamburg. Auch der vorjährige Vizemeister Michael Grau vom NRV und Klaus Brinkbäumer vom Hamburger SC (mit der noch amtierenden Meister-Crew vom NRV) stehen in den Top-ten der Rangliste. Aufmerksamkeit verdient ebenso das Team des SMC Überlingen mit Michael Zittlau und Niko Mittelmeier. Für den WYC sind drei Teams am Start: Die Damen-Crew um Anne Bauer auf dem Clubschiff „Led Zeppelin“, das Team von Dennis Mehlig, mit dem er beim Bundesliga-Event in Travemünde auf den zweiten Platz segelte, und Liga-Teammanager Klaus Diesch. Wie die Segler aus Polen, Österreich und der Schweiz einzuschätzen sind, wird sich nach den ersten Wettfahrten zeigen. Ebenso, ob beim zu erwartenden Spätsommerwetter die vielen Teams vom Bodensee einen Heimvorteil haben.

Die J70
Das Kielboot J70 ist 6,93 Meter lang, 2,25 Meter breit und hat einen Tiefgang von 1,45 Meter.
Das segelfertige Boot ist rund 800 Kilogramm schwer. Die Segelfläche beträgt 21 Quadratmeter, dazu kommt auf Raumwindkursen ein Gennaker mit 45 Quadratmetern Fläche. Die J70 wird überwiegend von vierköpfigen Mannschaften gesegelt. Wird das Gewichtslimit der Klassenvorschriften nicht erreicht, kann auch eine fünfköpfige Besatzung segeln. Das wird vor allem von Damen-Crews ausgenutzt.
Die von einer amerikanischen Werft gebaute J70 wurde 2013 nahezu zeitgleich als Boot für die gerade gegründete Segel-Bundesliga wie auch als neue Einheitsklasse am Bodensee ausgewählt. Entsprechend dem doppelten Impuls wurden am Bodensee auch besonders viele J70 von Vereinen als Clubboot oder privaten Eignern angeschafft. Die Klasse wuchs geradezu explosionsartig. Auch in einigen anderen europäischen Ländern wurde inzwischen ein Liga-Format etabliert, das in den meisten Fällen ebenfalls auf den Bootstyp J70 zurückgreift.

Der Württembergische Yacht-Club (WYC)
Als „Königlich Württembergischer Yacht-Club“ wurde der gastgebende Verein 1911 von S.M. König Wilhelm II. von Württemberg mitbegründet. Der Yachthafen des Clubs wurde bereits im Jahr nach der Gründung gebaut und zusammen mit der seinerzeit neu gestalteten Uferstraße als neues Gesicht der Stadt zum See hin feierlich vom König eröffnet. 1992 wurde der Hafen in größerem Umfang auf Initiative und Kosten des WYC völlig neu gebaut.
Die größten Erfolge unter dem WYC-Stander holten die Brüder Jörg und Eckart Diesch im Flying Dutchman (FD), gekrönt durch die Goldmedaille 1976 in Montreal/Kingston. Insgesamt waren Segler(innen) des WYC neun Mal bei Olympischen Spielen dabei, zuletzt 2016 in Rio der Surfer Toni Wilhelm (Platz sechs). Aktuell unterstützt der WYC die Olympia-Kampagne des 470er-Seglers Simon Diesch. Heute hat der WYC 1136 Mitglieder (Präsident ist Oswald Freivogel) und ist damit der größte Segelverein in Baden-Württemberg.

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Die J70-Klasse segelt ihre Internationale Deutsche Meisterschaft von Donnerstag bis Sonntag beim Württembergischen Yacht-Club aus. 52 Mannschaften (vier- bis fünfköpfig) aus vier Nationen sind gemeldet. 

© Volker Göbner (honorarfrei bei Namensnennung)

 

E-Mail: wyc@wyc-fn.de · Clubbüro Seemoos +49 (0)7541 / 40288-0