Eine Artikelserie zur Geschichte des WYC von Volker Göbner
Erschienen in der Schwäbischen Zeitung (am 28.01.2011)

Teil 7:  WYC zieht Segler an 

Der WYC heute:
Symbiose zwischen Nachwuchs und Kader-Seglern in Seemoos

Der WYC heute: Symbiose zwischen Nachwuchs und Kader-Seglern in Seemoos
Mit knapp über 1.000 Mitgliedern ist der nun 100 Jahre alte Württembergische Yacht-Club heute einer größten Segelvereine in ganz Süddeutschland zählt auch bundesweit zu den Top-Ten. Zwei Standbeine hat der in Friedrichshafen angesiedelte Club: Einmal den stadtnahen Yachthafen an der Uferstraße mit 270 Liegeplätzen und Clubhaus sowie das große Gelände in Seemoos mit einer Winterlagerhalle mit Werft und Büro, rund 300 Landliegeplätzen für Jollen und einem zweiten Clubheim.

In den Räumen des WYC in Seemoos ist auch das Landesleistungszentrum (LLZ) des Landesseglerverbands Baden-Württemberg untergebracht. Seit gut zwei Jahrzehnten profitieren hier beide Seiten davon: Der Verband hat einen idealen Stützpunkt in einem großen, florierenden Verein – und für den WYC erzeugt die regelmäßige Präsenz von Landestrainer und den Top-Seglern aus dem ganzen Bundesland die schon Ende der 80er Jahre erhoffte „Sogwirkung“. Talente müssen nicht erst den Kontakt zum LLZ suchen, man stolpert schon eher in Seemoos über die Hoffnungsträger der Zukunft.

Neuerdings zieht der WYC auch Segler an, die bereits ein paar Jahre Kader-Erfahrung „auf dem Buckel“ haben. Ende vergangenen Jahres kamen der Surfer Toni Wilhelm und auch Matthias Miller neu in den WYC. Der aus Laupheim stammende Miller wird statt der jüngsten Starboot-Karriere (unter dem Dach eines Hamburger Vereins) künftig wieder in seiner ursprünglichen Bootsklasse Finn-Dinghy ein Ticket für Olympia 2012 in London/Weymouth anstreben. Dass ambitionierte Segler den Club wechseln und zum WYC kommen. ist für WYC-Präsident Dr. Eckart Diesch eine neue Erfahrung. Aktives Abwerben – wie dies in einigen Ballsportarten zum Tagesgeschäft gehört – soll aber auch künftig nicht durchgeführt werden. Ein dritte Mannschaft betreibt ebenfalls eine Olympia-Kampagne: Die Häfler Zwillinge Max und Moritz Rieger – wiederum typische Eigengewächse, die schon als Elfjährige für den WYC die ersten Meistertitel ersegelt hatten – kämpfen im 49er um die Olympiafahrkarte. „Da hängen die Trauben sehr hoch, aber wir unterstützen sie kräftig“, kennt Diesch die Szene.

Die Ausbildung hat im WYC schon seit den ersten Gründungsjahren einen hohen Stellenwert. War es damals die Suche nach geeigneten Mannschaftsmitglieder (seinerzeit noch eine streng hierarchische Angelegenheit, was sich sogar in unterschiedlichen Kleiderordnungen ausdrückte) und deren Anlernen, so sind es heute Kurse auf allen Ebenen: Vom freizeitorientierten Ferienkurs für die jüngsten unter den Seglern bis zu Regattakursen und der Hochsee-Ausbildung für die Yachtsegler hat der WYC ein umfassendes Angebot.

„Die Jugendarbeit ist wichtig für den Fortbestand des Vereines und für seine Altersstruktur“, gewichtet Präsident Diesch. „Diese Jugendarbeit und Erfolge im Leistungssport sind unerlässlich für eine gute und positive Außendarstellung sowohl in der breiten Öffentlichkeit als auch bei Verwaltung, Politik und Verbänden. Von diesem positiven Image profitieren dann auch die vielen stillen Fahrtensegler“, sagt Diesch und schließt damit den Kreis. Schwerpunkte des WYC sind heute gleichermaßen Jugend-, Leistungs- und die Fahrtensegler. Diesch ist überzeugt: „Eine gute Balance zwischen diesen Schwerpunkten ist die Basis für eine sichere Zukunft.“

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 Max und Moritz Rieger, hoffnungsvolle Mannschaft

E-Mail: wyc@wyc-fn.de · Clubbüro Seemoos +49 (0)7541 / 40288-0