WYCSailingExperience2018 Fotos vg 1200 IMG 1033Eine ganze Reihe von „befreundeten Unternehmen“ unterstützt den Württembergischen Yacht-Club, insbesondere das Bundesliga-Team und die Jugendausbildung. Mit dem Pro-Am-Event „Sailing Experience“ will der Club seinen Partnern auch etwas zurückgeben, erklärte WYC-Präsident Oswald Freivogel zur Begrüßung. Natürlich stand das Segeln an diesem Tag im Vordergrund - ganz im Liga-Stil. Über 40 Interessierte aus den Unternehmen, die der WYC zu seinen Förderern zählt, waren der Eiladung gefolgt und erlebten einen traumhaften Segelnachmittag.

Doch vorher skizzierte Team-Manager Klaus Diesch den aktuellen Stand in der Liga: Der WYC liegt nach vier von sechs „Spieltagen“ an zweiter Stelle. „Wir wollen nicht vier oder sechs Leute haben, die immer segeln, sondern einen breiten Kader“, erläuterte Diesch. Viele Seglerinnen und Segler, die nach einer Leistungssport-Karriere nur noch selten zu sehen war, sind so wieder aktiv und oft im Club dabei. Der WYC ist 2018 einer von vier Vereinen, die im sechsten Jahr in der 1. Liga segeln. „Ich will die Jungs nicht unter Stress setzen, aber es wäre toll, wenn wir den zweiten Platz halten“, sagte Diesch mit Blick auf den bevorstehenden Liga-Event in Kiel.

Seit dem Frühjahr 2018 wird das Team - ein fast 20köpfiger Kader - von Jochen Frik gecoacht, der auch mit zu den Events fährt. „Was soll ich denen eigentlich beibringen“, hatte sich Frik anfangs gefragt, der schon 1976 als Bootsbauer, Segelmacher und Physiotherapeut die deutschen Segler bei den Olympischen Regatten in Montreal/Kingston zu drei Medaillen verholfen hatte. Denn der Kader besteht ja aus Leuten, die schon in olympischen Klassen im Landes- oder Bundeskader segelten - also echt top drauf sind. „Aber es gibt doch einiges, was man verbessern kann. Das sieht von außen etwas anders aus“, war Friks Erkenntnis, nachdem er einmal genau zugeschaut hatte. „Wichtig ist für mich: Wir wollen eine Gemeinschaft sein“, betonte Frik (75), dass ihm Akzeptanz und Zusammenhalt im gesamten Team ganz wichtig sind.

Max Rieger hatte in den beiden ersten Liga-Events gesteuert: „Unsere Herausforderung beim ersten Event waren die Schiedsrichter - beim zweiten das frühe Aufstehen am letzten Tag.“ Da ging es schon um 6.30 Uhr los - eine Uhrzeit, bei dem das Team noch nicht im Rhythmus war und einen Podiumsplatz verlor. Auf die beiden folgenden Events (bei denen Dennis Mehlig steuerte) gingen Lukas Ammon und Yannick Hafner ein. „Wir sind in Travemünde gleich gut gestartet, die ersten Rennen sind extrem wichtig“, so Ammon. Im letzten von 16 Rennen variierte das daraus resultierende Endergebnis zwischen Platz 2 und 6. Mit einem gewagten Manöver nach halber Renndistanz erkämpfte das Team den zweiten Gesamtplatz - und segelte den auch ins Ziel. Rang vier war es dann vier Wochen später in Berlin. „Der Wannsee ist sehr tricky, man segelt da im letzten Eck“, meinte Hafner. „Der erste Tag lief nicht so gut. Warum, das haben wir abends mit Jochen besprochen.“ Ergebnis: „Der Wannsee ist beherrschbar, wenn man die Strukturen analysiert“, so Hafner. Um einen Punkt ist das Team am Treppchen vorbei gesegelt. Yannick Hafner schilderte auch, wie sich Frik um seine Segler kümmert, von der Wetterprognose bis zur Wasserflasche – und so dem Team den Kopf fürs Segeln freihält.

Nach einer Stärkung ging es aufs Wasser. Jeweils zwei „Profis“ aus dem Liga-Kader segelten mit drei Gästen auf den fünf bereitstehenden J70-Yachten. Wie im Liga-Format wurde ein kurzer Kurs ausgelegt, der nach etwa einer Viertelstunde abgesegelt war - und dann wurde gewechselt, die nächsten kamen dran. Vom Start bis ins Ziel waren es oft enge Rennen, Tonnenrundungen mit gleich mehreren Schiffen nebeneinander - und auch lautstarker Schiff-zu-Schiff-Kommunikation. Ganz wie in der Liga. Bis zum Abend hatte jedes Team zwei Rennen mit unterschiedlichen Profis und gegen andere Gegner gesegelt. Den Teilnehmern war der Spaß an der flotten Fahrt unter Segeln buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Beim anschließenden Stegbier wurde die eine oder andere enge Situation noch einmal besprochen - auch ganz wie in der Liga. Eine echte Erfahrung für die Teilnehmer, ob nun erfahrene Seebären oder seglerisch völlig unbedarfte Mitfahrer.

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