WYC-Segler in aller Welt erfolgreich: Sieg im Chinesischen Meer, Platz drei in der Karibik
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Wenn am Bodensee Winterruhe herrscht, haben die Segler Zeit, in ferne Reviere auszuschwärmen. Mit schönen Erfolgen waren sie in Asien und der Karibik: Beim Macao-Cup gewann ein WYC-Team und bei der RORC-Regatta in der Karibik erreichte ein Team vom Bodensee mit Seglern aus dem WYC und dem YC Langenargen Rang drei.
Zu den beliebtesten Offshore Regatten der Welt zählt die „Caribbean 600“ des Royal Ocean Racing Club. Vom Start in Antigua führte der Kurs Ende Februar über 600 Seemeilen um insgesamt elf karibische Inseln zurück zum Ausgangsort. Eine zwölfköpfige Crew um Skipper Daniel Heine vom Yacht-Club Langenargen, darunter sieben aus dem YCL und dem WYC, ging auf einer Lombard 46 mit über 50 anderen Yachten an den Start. Die Bedingungen in diesem Jahr waren sehr anspruchsvoll: 15 bis 30 Knoten Wind und eine hohe Welle verlangten den Seglern viel ab.
Nach 72 Stunden erreichte das Team erschöpft, aber glücklich das Ziel. Rang drei in der Gruppe IRC-1 und Platz elf in der Gesamtwertung aller 52 nach IRC vermessenen Rennyachten waren der Lohn. Mit Daniel Heine gehörten vom Bodensee Florian Schmid, Markus Fuchsberger, Lukas Ammon und Alexander Müller (jeweils Yacht-Club Langenargen) sowie Annemarie Reiner, Silvio Schobinger und Christian Severens (jeweils Württembergischer Yacht-Club) zur Crew.
Unter dem Stander des Württembergischen Yacht-Clubs segelte eine neunköpfige Crew (Albert Diesch, Max und Moritz Rieger sowie deren Vater Jogi Rieger, Marvin Frisch, Felix Diesch, Lukas Ammon, Rupert Diesch und der Schweizer Nathan Kroeni als einziges Nicht-WYC-Mitglied an Bord) in Macao (China). Zehn internationale Teams waren Mitte Januar zum „Macao Cup“ eingeladen. Auch wenn mit Albert Diesch, Ex-Weltmeister der 6mR-Yachten, ein Dickschiffexperte als Skipper fungierte, so war für die überwiegend aus Bundesliga-Seglern bestehende Crew das Segeln auf den 13 Meter langen und tonnenschweren Yachten vom Typ First 40.7 Neuland.
„In der Segelbundesliga sind jegliche Hilfsmittel wie etwa GPS verboten. Bei den Big-Boat-Regatten sind diese hingegen unverzichtbar, zumal im Regattagebiet meist dichter, smogartiger Nebel herrschte, der die Sicht stark einschränkte“, berichtete Taktiker Marvin Frisch. Die Langstreckenwettfahrt ins 50 Kilometer entfernte Hong Kong fiel einer Flaute zum Opfer, so dass die Regatta mit einer Parade vor der ehemals portugiesischen Kolonie Macao begann, die auch live im lokalen Fernsehen übertragen wurde. Bei leichtem Wind wurde dann die erste Wettfahrt gestartet. „Uns gelang ein Bilderbuchstart auf der Leeseite der Startlinie“, so Frisch. Dessen taktischer Plan ging auf: Der erste Laufsieg konnte eingefahren werden. „Dies war ein wenig überraschend“, gab Frisch zu. Denn in den Reihen der Gegner waren renommierte Hochsee-Regattasegler und zahlreiche Profis. Der Vorteil der WYC-Mannschaft lag aber in einem durchwegs hervorragenden Bootsspeed – die Trimmer hatten ein gutes Gespür für die große Yacht. Bis zum vorletzten der acht Rennen lag das WYC-Team in Führung. Die letzte Wettfahrt war bei geringen Punkteabständen entscheidend. Bei mittleren Winden und Seegang erwischte das WYC-Team einen guten Start und kontrollierte das bis dato zweitplatzierte französische Team um Altmeister Lionel Péan vom Beginn bis ins Ziel. Der Gesamtsieg mit einem Punkt Vorsprung war gesichert.