WYC JHV2019 FotoVGoebner1200 IMG 0426Diese Einrichtung sucht ihresgleichen in der Republik: Die Herzog-Carl-Stiftung fördert Nachwuchstalente des Württembergischen Yacht-Clubs. Schon zum 33. Mal wurde diese Auszeichnung durchgeführt. Carl Herzog von Württemberg hatte die Stiftung zu seinem 50. Geburtstag eingerichtet. Aus anfangs 10.000 D-Mark Fördersumme jährlich sind längst 10.000 Euro geworden.

Trainingsfleiß, Ergebnisse, Integration, nicht zuletzt schulische Leistungen und natürlich die Perspektive gehören zu den Kriterien, mit denen sich die Stiftungskommission auseinanderzusetzen hat, erklärte WYC-Präsident Oswald Freivogel bei der Mitgliederversammlung des Vereins. Jugendleiter Felix Diesch stellte die Preisträger vor: fünf Jungs, im Alter von 15 bis 24 Jahre, und fünf Mädchen, alle 14 bzw. 15 Jahre jung. Sie segeln in den Jugendklassen Laser Radial, 420er und 29er oder in der olympischen 470er-Jolle. „Die Herzog-Carl-Stiftung erweitert auf einmalige Weise die Möglichkeiten, die der WYC seinen jungen Sportlern geben kann“, betonte Diesch. Um es im Segeln ganz an die Spitze zu schaffen, müssten viele Faktoren zusammenpassen – aber die Geförderten hätten das Potenzial, weit nach vorne zu kommen. „Am Ende des Tages ist der Spaß am Segeln entscheidend. Der Spaß ist die Grundlage für den Erfolg. Ohne diesen Spaß wird der Erfolg nicht kommen“, ermahnte Felix Diesch Sportler, Trainer, Eltern, Förderer und Betreuer.

Marie Herzogin von Württemberg, die Schwiegertochter von Herzog Carl, überreichte die Auszeichnungen. „Ihr habt ein unglaubliches Können und ihr habt eine Passion. Eine Passion, die euch körperlich wie geistig fordert und auch Teamgeist fördert. Eine Passion, die es wert ist, gefördert zu werden“, sagte die Herzogin und gratulierte – begeistert vom „außergewöhnlichen Engagement“ – dem Club zu seiner „hervorragenden Jugendarbeit“.

Für die Preisträger bedankten sich Pia Speckle und Sarah Springer, die als „Team PiSa“ im 29er segeln. „Ich bin in London geboren und war seit jeher fasziniert von den großartigen Errungenschaften der alten Segler: die Zeit, der Nullmeridian oder die Längen- und Breitengrade“ blickte die 14-jährige Sarah Springer zurück. Sie entkam „glücklicherweise rechtzeitig dem Brexit-Chaos“, lernte am Bodensee das Segeln und entdeckte vor eineinhalb Jahren den 29er. „Es war das beste Gefühl in meinem Leben, zusammen mit Pia die Europameisterschaft in Helsinki segeln zu dürfen und mit ihr über die Wellen zu gleiten“. Sie erreichten einen zweiten Platz unter den Mädchen in ihrer Altersgruppe. Auf dem Segelboot sei ihr klar geworden, „dass Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen die Basis jedes Teams und jedes Erfolges sind“.
Den Spruch „Glück bedeutet für mich nicht, auf die Sonne zu warten, sondern im Regen tanzen zu lernen“ stellte Steuerfrau Pia Speckle (15) vor ihre Worte des Dankes. So sei es auch beim Segeln. „Wir warten nicht auf den Regen oder die Sonne. Wir brauchen nur den Wind, um unsere Leidenschaft ausleben zu können.“ Die Nominierung für die Jugend-Nationalmannschaft höre sich so einfach an, sei aber mit viel Energie, Ehrgeiz und Trainingsfleiß verbunden gewesen. Der Dank der beiden stolzen Mädchen galt den 29er-Trainern, WYC-Trainer Willy Brandt und Jugendleiter Felix Diesch für die Motivation sowie dem Club und der Herzog-Carl-Stiftung für die Unterstützung.

Auszeichnung für Nachwuchstalente des WYC durch die Herzog-Carl-Stiftung, dotiert insgesamt mit 10.000 Euro:
Ida Bachschmid (29er), Lena Deike (29er), Simon Diesch (470er), Maarten Hund (Laser Radial), Luca Jost (420er), Finn Klein (Laser Radial), Rickmer Lenk (29er), Pia Speckle (29er), Sarah Springer (29er) und Hannah Wirth (Laser Radial).

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Eine Veröffentlichung der Schwäbischen Zeitung FN vom 21. März 2019
Wiedergabe des Originalmanuskripts mit freundlicher Genehmigung des Autors Volker Göbner

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