Toni Wilhelm surft bei WM 2012 mit dem RS:X-Brett auf Rang acht
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Rang acht ist das Endergebnis für Toni Wilhelm vom Württembergischen Yacht-Club bei der Weltmeisterschaft der Surfer auf dem olympischen Brett RS:X in Cadiz (Spanien) unter 120 Teilnehmern in der Herren-Gruppe.
Halten Segler und Surfer sonst oft vergebens nach tauglichem Wind Ausschau, so war es diesmal bei der Weltmeisterschaft der Surfer auf dem olympischen Brett RS:X im südspanischen Cadiz am Ende zu viel. An den beiden letzten Tagen fegte der Levante mit mehr als acht Windstärken übers Wasser, so dass reguläre Wettfahrten nicht möglich waren, auch nicht das finale Medal-Race der Top-10. Zehn Wettfahrten wurden vorher gesurft, in denen Wilhelm neun Mal Plätze zwischen zwei und zehn erreichte und nur einmal mit Platz 30 seinen Streicher holte.
Mit den Plätzen 2, 3 und 5 hatte Toni Wilhelm einen Super-Auftakt in die WM. Es folgte ein zehnter Platz im vierten Lauf. Am dritten Tag fegten dann bis zu sechs Windstärken über den Atlantik. Zuerst hatte Wilhelm technische Probleme mit seinem Brett. „Bis ich an der Startlinie ankam, waren alle anderen schon circa eine Minute unterwegs“, berichtete Wilhelm. auch wenn es nach einem verlorenen Rennen aussah, nahm er die Verfolgung auf. Doch mit Wut im Bauch und Adrenalin im Blut pflügte der 28jährige „wie eine Dampflok durchs Feld“ und kam tatsächlich als Siebter ins Ziel.
Nach einem schlechten Start und einer Fehlentscheidung auf der ersten Kreuz surfte Toni Wilhelm im folgenden Rennen auf Rang neun. Mit einem gelungenen Start ging es ins dritte Tagesrennen. „In einer perfekten Position liegend, um ein Topresultat einzufahren, hebelte mich eine Böe von über 30 Knoten aus“, beschrieb Wilhelm, wie er bei sieben Windstärken abhob. Als Brett und Segel wieder aufs Wasser stürzten, löste sich deren Verbindung. Das Segel erschlug beinahe einen Konkurrenten. Bis Wilhelm Brett und Segel – obendrein mit einem Loch beschädigt – wieder beieinander hatte, war die halbe Konkurrenz vorbeigesurft. „Ich entschied mich aber dennoch, nicht aufzugeben“, so Wilhelm. Gemessen an den Ereignissen war der resultierende 30. Platz akzeptabel, auch wenn es sein bisher schlechtestes Ergebnis war.
Drei weitere Wettfahrten wurden am Montag gesegelt. Mit den Plätzen 8, 7 und 4 (in der Gold-Fleet!) bei reichlich Wind verkürzte er den Abstand auf die beiden Plätze unmittelbar vor ihm (Europa- und Vizemeister) auf nur drei Zähler, baute aber die Distanz nach hinten deutlich aus. Toni Wilhelm setzte seine ganzen Hoffnungen auf die letzten beiden Tage, sah er doch gute Chancen auf eine Verbesserung. Diesmal nicht mangels Wind, sondern weil es zu stark ballerte kam, es nicht mehr zu weiteren Wettfahrten oder dem Medal-Race.
Insgesamt hatte Tino Wilhelm somit 55 Punkte – nur zwei Zähler mehr als der Europameister direkt vor ihm, der Pole Przemyslaw Miarczynski. Neuer Weltmeister wurde der Franzose Julien Bontemps mit 24 Punkten.
Rang acht ist für Toni Wilhelm eine deutlich Verbesserung zur WM 2011, wo er im Dezember in Perth (Australien) auf Rang 15 gesurft war. Auch zeigt er damit, dass sein vierter Platz in der WM 2010 in Dänemark keine Eintagsfliege war und er zu Recht bei den Olympischen Regatten in Weymouth für Deutschland unter dem Stander des WYC surfen wird.
V. Göbner