Toni Wilhelm zum Auftakt in Rio auf Rang sechs
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Toni Wilhelm, der Surfer vom Württembergischen Yacht-Club, hat am Montag (8. August 2016) seine ersten drei Wettfahrten absolviert. Bei halbwegs sonnigem Wetter waren es nur 20 Grad, aber immerhin um die 12 Knoten Wind aus Süd. Auf der Bahn Pao de Acucar – direkt vor der Marina und in der Einflugschneise des Flughafens – waren ab 13 Uhr Ortszeit (18 Uhr MESZ) 36 Surfer unterwegs (jeweils zehn Minuten später die Damen, ohne deutsche Beteiligung).
Toni Wilhelm begann mit einem verhaltenen Start, war aber schnell unterwegs. Auf der ersten Kreuz lag er mal weit hinten, dann wieder in den Top-3 – der Wind dreht halt auch bei olympischen Wettfahrten dreht, nicht nur vor Friedrichshafen. Zwischen zwei und zehn waren seine Bojenrundungsplatzierungen (soweit diese manchmal etwas phantasievoll Tabellen stimmten). Im Ziel war er dann als Achter.
Das zweite Rennen lief für Toni Wilhelm schon viel besser. Mit freiem Wind konnte er optimalen Speed fahren, fand einen kurzen Weg zur Luvmarke und rundete diese als Dritter – nur eine Brettlänge hinter Nick Dempsey GBR und dem Griechen Byron Kokkolanis. Doch just dort war ein Flautenloch. Die beiden ersten kamen gerade noch weg, Toni pumpte wie ein Schmetterling, um von der Tonne weg zu kommen. Kurz nach ihm erwischte es den Brasilianer Ricardo Santos. Quer mit dem Brett zum Weg der nachfolgenden Surfer stand er an der Boje, blockierte auf ganzer Brettlänge. Nundenn, Toni glitschte den beiden Führenden immer noch als Dritter mit fast 20 Knoten hinterher. Eine Runde lang hielt der den Olympiasieger von 2012, Dorian van Rijsselberge NED, in Schach. Irgendwo, wo die TV-Kamera nicht aufpasste, flutschte der fliegende Holländer mit dem einmal mehr kahlrasierten Schädel bei Toni durch - und kam als Dritter ins Ziel, drei Sekunden vor Toni Wilhelm, der auf Platz vier segelte.
Das dritte Rennen konnte weitgehend live nicht verfolgt werden – daher gleich zur Einlaufliste: Erster im Ziel war Rijsselberge vor Dempsey und dem Koreaner Lee. Toni kam auf Platz 13 ins Ziel, obwohl er vorher wieder ganz vorne dabei war, aber offenbar einen taktischen Fehler machte, der ihn viele Plätze kostete
Die Zwischenstände – nach drei Wettfahrten mit einem Streicher:
1. Nick Dempsey GBR 1-1-(2); 2 Punkte
2. Dorian von Rijsselberge NED (5)-3-1, 4 P
3. Byron Kokkolanis GBR 2-2-(6); 4 P
6. Toni Wilhelm WYC GER 8-4-(13); 12 P
Damit sind zwei der Favoriten ganz vorne. Dempsey, 35 Jahre alt, ist zum fünften Mal bei Olympia dabei. In Athen war er Dritter, in London/Weymouth Zweiter – und diesmal ??
Für Toni ist der Zug nicht abgefahren – aber weitere zweistellige Plätze darf er sich nicht erlauben. Er hat gezeigt, dass er in Rio in die Top-3 fahren kann.
Die nächsten drei Wettfahrten der Surfer sind am Dienstag ab 18 Uhr MESZ geplant. Insgesamt sind 12 Wettfahrten vor dem Medal Race vorgesehen.
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