bundesligaEinen bravourösen Sieg bei der Kieler Woche hat Simon Diesch (WYC) mit Vorschoterin Anna Markfort (VSaW Berlin) geholt. Mit souveräner Leistung segelte das Duo in einem spannenden Medal Race zu Gold.

Als sommerliche Leichtwindregatta wird die Kieler Woche 2023 in die Geschichte eingehen. Drei Tage lang war kein oder nur wenig Wind, ehe eine vernünftige Brise auf der Ostsee wehte. Vor allem die deutschen Top-Teams waren im 470er am Start - und mit diesen gab es harte Zweikämpfe auf der Regattabahn. Der Auftaktsieg ging zwar an Diesch/Markfort, in den leichten Winden hatte unter dem Strich aber das mecklenburgische Team Theres Dahnke und Matti Cipra letztlich leichte Vorteile und zog nach acht Wettfahrten mit zwei Punkten Vorsprung in das entscheidende Medaillenrennen ein. Dieses gewannen Dieschs früherer Vorschoter Philipp Autenrieth mit Steuerfrau Luise Wanser (Augsburg/Hamburg), die aber durch mittelprächtige Ergebnisse in den ersten drei Wettfahrten nichts mehr mit dem Sieg zu tun hatten. Diesch/Markfort kamen als Dritte ins Ziel - und vor allem zwei Boote vor den bisherigen Spitzenreitern. Das reichte, um mit zwei Punkten Vorsprung den Gesamtsieg im 470er Mixed zu holen. „Wenn es draußen verrückt ist, dann muss du innerlich ganz ruhig bleiben. Das ist uns heute gelungen“, sagte Simon Diesch. Mit Blick auf die besonders starken deutschen Teams meinte er: „Wir sind vier, fünf Top-Teams – und alle sind Weltspitze. Klar kennen wir uns sehr gut aus dem Training. Aber im Wettkampf ist es doch ein bisschen Nervenkitzel. Wir haben uns an der Spitze abgewechselt.“ Diesch/Markfort hatten vor dem Medal Race einen vierten Platz als schlechtestes Ergebnis - eine grundsolide Basis, wie sie Simon Diesch immer anstrebt. Beim Start des Medaillenrennens, das nun erstmals Schaumkronen auf dem Wasser sah, konnte er sich daher auf die beiden direkten Gegner in der Tabelle, die insgesamt nur zwei Punkte trennten, fokussieren. Vom Startschuss weg hatte er diese dann unter Kontrolle - und wenig später konnte das Team grinsend die Zielleine überqueren.
„Ich hoffe, dass Simon und Anna diese tolle Performance zur WM im August und auch ins nächste Jahr mitnehmen können“, kommentierte WYC-Präsident Oswald Freivogel gleich nach dem Zieldurchgang. „Auf die bisherigen Ergebnisse unser Segler aus dem Olympiateam WYC können wir stolz sein“, so Freivogel weiter, der betonte, dass er vor allem den vielen Partnern des Vereins dankbar sei, die das Olympiateam WYC unterstützen und solche Erfolge erst möglich machen. Denn Simon Diesch und Anna Markfort sind nicht die einzigen aus dem WYC, die bei der Kieler Woche persönliche Bestleistungen ersegelt haben.

Top-Ten-Ergebnis für Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze im 49er FX
Eine ansprechende Leistung boten auch Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze (WYC) im 49er FX, der olympischen Skiff-Klasse für die Damen. Unter 40 Teams waren sie in ihrer Startgruppe drei Mal Zweite, qualifizierten sich damit als Neunte für das Medal Race der besten zehn Teams. Da kamen sie am Mittwoch dann als Sechste ins Ziel und verbesserten sich um einen Platz auf insgesamt Rang acht - ihr bestes Ergebnis, seit sie auf dem 49er FX segeln. Bei den Herren auf dem 49er mit dem großen Rigg waren 64 Boote dabei. Moritz Dorau und Rico Rockenbauch (WYC) schafften zwar nicht den Sprung in die Gold-Fleet, die bessere Hälfte. In der Silberflotte präsentierten sie sich dann mit Plätzen zwischen drei und elf recht gut und erreichten insgesamt Rang 37.

Schwache Konkurrenz, gute Leistungen bei den Surfern
In die Top-Ten kam auch iQFOiL-Surfer Jonne Heimann (WYC), der zumindest das Viertelfinale erreichte und somit insgesamt Achter wurde. Alisa Engelmann kam in der Damen-Disziplin der iQFOiLer auf Rang vier - allerdings waren da nur sechs Damen am Start. Die Vorbereitungen für die Pre-Olympics in Kürze in Marseille waren vielen internationalen Seglern wichtiger als die Kieler Woche.

420er im Blickfeld
In der Jugendklasse 420er, der kleineren Version des olympischen 470er, segelten 67 Teams. Silber ging an Amelie Wehrle und Riccardo Honold (JS Reichenau/BYC Überlingen). Auf Platz 14 segelten Hannes Wehrle (JSR) und WYC-Vorschoter Finn Meichle. Sie alle werden in Kürze bei der EM in Polen segeln.

Ab Donnerstag: Kieler Woche Teil 2 mit den 29ern
Im zweiten Teil wird die Kieler Woche nun mit den internationalen Klassen fortgesetzt. Vor allem im vorolympischen 29er-Skiff, die dort einen weiteren Euro-Cup aussegeln, sind viele Jugendliche aus dem WYC am Start. 

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Fotos Kieler Woche: Christian Beeck und Sascha Klahn

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