Jan Vöster schnuppert an der Weltspitze der Kite-Surfer
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Zweigeteilt war die „Semaine Olympique Française“ der olympischen Klassen im südfranzö-sischen Hyères: Während sich die Surferinnen und Surfer der Nationen, die bereits einen Startplatz für Olympia haben, Ende April zum World Cup trafen, kämpften die anderen um die „Last Chance“-Startplätze (wie auch in den übrigen Klassen).
Das Starterfeld war also klein, aber nicht nur fein, sondern exquisit. Jan Vöster tummelte sich mitten unter vielen Olympia-Startern, auch wenn er selbst erst in vier Jahren um diese Medaillen fahren will.
Jan Vöster war nicht nur beeindruckt vom Niveau, sondern auch gut dabei. „Es war ein biss-chen wie von Tag eins an im Gold Fleet zu racen“, beschreibt der WYC-Kiter die Konkurrenz. „Im starken Fahrerfeld aller bereits für die Olympischen Spiele qualifizierten Nationen fuhren wir knappe Rennen auf höchstem Niveau.“ Jan zeigte eine konstante Leistung, fuhr Plätze zwischen acht und 14. Im Feld der 20 Starter, fast alles qualifizierte Olympia-Teilnehmer, hielt er sich solide im Mittelfeld. Bis auf den letzten Tag, den er als „katastrophal“ bezeichne-te: „Bei starkem, extrem böigem und drehendem Offshore-Mistral waren wir Fahrer und das Material definitiv am Limit. Ich denke, mein Kite war wohl auch ein bisschen zu schnell ge-trimmt. Die instabilen und ruppigen Bedingungen sorgten auf jeden Fall dafür, dass mein Schirm ständig Frontstalls hatte und kollabierte“, so Jan. Der Drachen ist dabei schneller als der Fahrer, dabei reißt die Strömung ab und der Kite stürzt nach unten.
Es war für alle schwierig, alle mussten kämpfen. „Ich glaube, ich hatte einfach auch ein biss-chen Pech. Wenn ständig etwas passiert und du stürzt, bist du einfach irgendwann ge-hemmt“, zerrten die harten Bedingungen auch an seinem Selbstvertrauen. Als ihm dann am Kite auch noch die Steuerleinen gerissen sind, hat er sich dazu entschieden, an Land zu fah-ren, um größeren Schaden oder eine Verletzung zu vermeiden. „Es ging bei dem Event im Endeffekt um nichts“, war ihm das Risiko zu groß geworden. Nach insgesamt 13 Läufen (davon vier an dem schwierigen letzten Tag) war Jan Vöster auf Rang 14 gelandet. Den Sieg holte sich Weltmeister Max Maeder (Singapur).
Mit dem Schlusstag war Jan überhaupt nicht zufrieden. „Trotzdem überwiegen für mich die zahlreichen guten Erinnerungen, die ich in dieser Regatta hatte, wie beispielsweise als Dritter um die Topmark zu fahren und die Position über eine Runde auch zu halten, zwischen Welt-meistern und Olympiateilnehmern. Ich hatte sehr starke Momente und bin insgesamt mit mir und meiner Performance absolut zufrieden. Ich kann mit gutem Gefühl in die letzten Vorbe-reitungen und Trainings für die WM starten! Die Semaine Olympique Française war wie er-wartet ein top Vorbereitungs-Event.“
Die WM der Kite-Surfer wird vom 11. bis zum 19. Mai ebenfalls in Hyères ausgetragen:
www.formulakite.org/2024worlds
Fotos: Sailing Energy