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Update:  Mastrutscher gebrochen - Party vorbei

Die Rennyachten beim Baltic500 sind am Donnerstagabend schon fast im Kattegat, weit im Norden. Dominic Stahl (WYC) und Reto Meichle (YCL) hingegen sitzen im Cockpit der Dehler 30 OD in Schilksee. Das Rennen war für die beiden Segler vom Bodensee vorbei, ehe es begonnen hatte.

„Ein Mastrutscher ist gebrochen, das Segel gerissen - das war’s“, fasst Dominic Stahl die Minuten vor dem Start zusammen. Ein meterlanger Riss im Großsegel vereitelte ihren ersten Start bei der Ostsee-Regatta über 500 Seemeilen. Mal bremste sie Corona aus, diesmal „ein Teil für drei Euro 50.“ Natürlich ging es sofort zurück in den Hafen von Strande, sie versuchten noch, ein Ersatz-Segel aufzutreiben. Doch für die noch junge Klasse Dehler 30 OD gibt es noch keine überzähligen Segel. „Ich hätte alles erwartet, aber nicht, dass das Ding kaputt geht. Wir waren so gut vorbereitet wie nie. Am Mittwoch war alles fertig, wir sind noch Essen gegangen und waren morgens ganz entspannt.“ Auf 40 Knoten Wind im Kattegat waren die beiden eingestellt, wussten, was sie da zu tun hätten. Aber so? „Ein Drama.“

Noch am Nachmittag verlegten sie die Yacht nach Schilksee - bei 20 bis 25 Knoten Westwind auf der Förde. „Ein fröhliches Rein und Raus ist das hier. Auf dem Bodensee hätten wir Vollwarnung und der See wäre leer“, betrachtet Dominic Stahl beeindruckt das Meer der weißen Segel vor Schilksee. „Das muss bei uns noch viel normaler werden, dass man bei mehr Wind segelt. Ich kann das jedem nur empfehlen“, ist Stahl begeistert vom Offshore-Segeln. „Die Kiste macht richtig Spaß“, sagt er über die Dehler 30 OD - und wird nächstes Jahr einen neuen Anlauf nehmen. Für die Saison 2022 rückt nun wieder der Bodensee und sein Katamaran PAULCHEN in den Blickpunkt.

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Vorbericht:

Blauer Himmel, Wind mit über 20 Knoten im Strander Hafen. Dominic Stahl (WYC) und Reto Meichle (YCL) treffen die letzten Vorbereitungen vor dem Start zur „Baltic500“. Die „Doublehand“-Langstreckenregatta führt von Kiel durch Ostsee und Kattegat um Laesö herum und zurück. 500 Seemeilen offshore. Zu zweit auf einer Dehler 30 OD.

„Das wird sicher ein wilder Ritt“, weiß Dominic Stahl, was auf die Crew zukommt. „Mit jedem Regenschauer wird der Wind mehr. Für uns geht es ums Durchkommen. Wir wollen möglichst wenig Fehler machen.“ Dennoch wird es wohl mit Code Zero und Vollzeug losgehen.

Sich selbst stufen sie aber im Feld der sieben Dehler 30OD (insgesamt sind 75 Boote am Start) als „die Underdogs“ ein. Die beiden haben sich gut vorbereitet, waren an den vergangenen Tagen zwischen drei und acht Stunden auf dem Wasser, arbeiten intensiv an der individuellen Einstellung des Bootes. Andere im Feld kennen hingegen kennen die 30OD bis ins Detail, haben das Boot auch mitentwickelt.

Blauer Himmel ist am Morgen noch über dem Yachthafen von Strande an der Kieler Bucht. „Die Wolken kommen schnell näher, es wird starken Regen geben. Wir haben richtig viel Druck“, hat auch Reto Meichle Respekt vor dem Wetter. Um zehn Uhr soll es heute, am Himmelfahrts-Donnerstag, losgehen. Bei dem angesagten starken westlichen Wind könnte es einen Zieleinlauf schon am Samstag geben. „Das ist der Plan“, grinst Dominic Stahl.

Dominic Stahl und Reto Meichle haben die Segelnummer GER 22. Unter www.baltic500.com kann man das Rennen verfolgen, in der Rubrik „Follow the Race“ ist ein Tracker verlinkt. Der Kurs führt von der Kieler Bucht erst einmal nach Osten, vorbei an Fehmarn und Lolland, dann nach Norden durch den Öresund bis hinauf nach Laesö und durch den Großen Belt zurück nach Strande.

Na dann mal Mast und Schotbruch! Der WYC wünscht gutes Gelingen!

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